Unsere Reise in die Ferne startete wie immer am Frankfurter Flughafen. Wir sind extra besonders früh zum Terminal 2 gefahren, denn wir hofften auf ein Upgrade in die Business Class. So standen wir bereits 4 h vor Abflug vorm Schalter. Da waren wir aber bei weitem nicht die einzigsten, viele chinesische Mitreisende waren auch schon da. Als der Check In dann endlich startete waren wir tatsächlich die zweiten am Schalter. So hatten wir auch recht schnell die Gewissheit, dass wir unseren 10 Stunden-Flug in der Eco verbringen würden. Bei einem Preis von 4.000 € pro Upgrade wäre dies nicht nur unsere letzte Fernreise dieses Jahr, sondern vermutlich auch der letzte Urlaub für längere Zeit geworden.
Beim Check In wurden wir auch noch auf unseren Aufenthalt in Shanghai angesprochen. Hier gibt es nämlich eine Besonderheit, denn für die Region Shanghai besteht eine Visumsfreiheit, solange man weniger als 144 Stunden im Land bleibt. Für die Einreise in den Rest des Landes braucht man ein aufwändiges Visum. Bereits am Schalter machte der nette Herr ein paar Bilder von unseren Unterlagen. Er meinte, dass man die Chinesen bei Einreise mit der 144 Stunden Regel vorwarnen muss. Das hatte ich zunächst als Scherz abgetan.
Nachdem wir unser Gepäck aufgegeben hatten, haben wir uns noch ein letztes Mal gestärkt. Anschließend ging es zur Pass- und dann zur Sicherheitskontrolle. Wer schonmal von Terminal 2 aus zur Sicherheitskontrolle musste, weiß, wie nervig diese Gates sind. Beim Warten am Gate wurden dann plötzlich unsere Namen ausgerufen. Eine nette Mitarbeiterin von China Eastern brauchte noch weitere Unterlagen von uns, die sie sich fotografierte. Diese schickte sie tatsächlich nach Shanghai und von dort wurde unsere Einreise bereits vorbereitet.
Einige Minuten später startete bereits das Boarding. Die Kabine der Boeing 777 war modern und auf dem Bildschirm konnten wir uns die Reiseroute ansehen. So würden wir wohl tatsächlich über Russland nach China fliegen. Scheinbar meiden nur westliche Airlines den russischen Luftraum.

Der Flug selbst war langwierig, doch der Service war sehr gut. Es gab zwei warme und eine kleine kalte Mahlzeit und dazu wurden oft Getränke ausgeschenkt. Da hatte ich wirklich weniger erwartet. Kurz vor der Landung ging noch eine Stewardess mit einem Zettel rum, den sich alle abfotografierten. Dieser zeigte einen QR Code für die Gesundheitserklärung. Wir wollten uns vor Ort darum kümmern, denn laut auswärtigen Amt gibt es keine Notwendigkeit für einen Coronatest mehr.
Nach der Landung hatte sich um den Infoaufsteller bezüglich der Gesundheitserklärung eine kleine Traube von Europäern getroffen, die offensichtlich alle mit dem Internet kämpften. Wir waren auch mittendrin, als uns allerdings ein chinesischer Mitarbeiter weiter durch die Schlange scheuchte. Auch kurz vor der Schranke, die sich nur mit dem QR-Code öffnet, standen wir alle wieder rum. Ein weiterer chinesischer Mitarbeiter machte als wieder Gesten, dass wir doch endlich kommen sollten. Also gingen wir zu ihm und erklärten ihm, dass wir den QR-Code noch gar nicht haben. Da zückte er einen kleinen Zettel mit einem Code, hielt diesen vor den Scanner und die Schranke öffnete sich. Wir konnten also gehen, ohne die Gesundheitserklärung ausgefüllt zu haben.
Der Flughafen Shanghai Pudong ist wirklich riesig. Um zur Einreise und anschließend der Gepäckausgabe zu kommen, mussten wir nämlich mit der Bahn fahren. Diese ist ähnlich wie der Skytrain am Frankfurter Flughafen. Angekommen, sind wir direkt zur Einreise weiter gelaufen. In der Schlange füllten wir das Einreiseformular erneut aus, obwohl wir dies online bereits gemacht hatten. Allerdings gab es keine Möglichkeit, das online bereits ausgefüllte Formular auszudrucken, was die einzige Erleichterung beim Online ausfüllen gewesen war. Bei der Kontrolle wurden dann unsere Fingerabdrücke genommen, Fotos gemacht und es wurde ganz akribisch danach geschaut, wann wir weiterfliegen. Unsere Unterlagen wurden erneut abfotografiert und endlich haben wir den Stempel bekommen.
Schnell hatten wir noch die Koffer eingesammelt, die bereits als letzte einsam auf dem Kofferband rumfuhren. Und dann machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Und bereits hier sollte ein kleines Highlight anstehen, denn wir wollten mit dem Transrapid in die Stadt fahren. Das klappte zum Glück alles sehr unkompliziert und so saßen wir kurze Zeit später bereits im Zug. Das Design war bereits etwas in die Jahre gekommen und die Polster waren alle mit einem Überzug bedeckt. So richtig angesprochen hat uns die Einrichtung nicht, aber das ist ja natürlich auch nicht der Hauptgrund gewesen, warum wir uns für dieses Transportmittel entschieden haben.

Die Besonderheit ist, dass der Transrapid bis zu 300 km/h fährt und uns somit innerhalb von 8 Minuten in die Stadt brachte. Die Fahrt verging total flott und die Geschwindigkeit hat man wirklich nicht gemerkt.

Leider gibt es nur eine Station von dem Transrapid, sodass wir gar nicht bis zu unserem Hotel fahren konnte. Deshalb mussten wir für den Rest noch in ein Taxi umsteigen, welches uns dann direkt bis zum Hotel brachte. Und was ein Glück wir hatten, denn wir haben direkt ein Zimmer bekommen, obwohl der Check In erst 4 Stunden später wäre. So konnten wir uns noch kurz frisch machen, bevor wir dann die Stadt erkundeten.